Am Wochenende waren wir wieder einmal in Friedrichskoog nach dem Rechten sehen. Unsere Neugier zog uns nach Büsum, da wir sehen wollten, wie die Großbaustelle am Deich mittlerweile aussieht. Noch immer wird dort an jeder Ecke gebaggert und gebaut. Auch die Deichdurchfahrt für die Baufahrzeuge ist noch offen. Fertig ist bereits der Bereich von der Mole bis zum Leuchtturm.

Da wir die neu gestaltete Perlebucht noch nicht kannten, gingen wir dort eine Runde mit unserem Hund spazieren. Mir persönlich hat es auf der Insel der Perlebucht sehr gut gefallen. Obwohl dort alles künstlich erschaffen wurde, erinnerte es mich stark an eine natürliche Dünenlandschaft.

Historische Wasserstände an der Büsumer Perlebucht

Für die noch namenlose Insel kann übrigens gerade über den zukünftigen Namen abgestimmt werden. Noch bis zum 1. Januar 2014 kann auf http://www.buesum.de/echt-buesum/aktuelles/umfrage.html zwischen den 5 favorisierten Namen gewählt werden.

Auf unserem Spaziergang am Wochenende entdeckten wir eine Kuriosität der Natur. Schon von weitem fiel uns das braune Schaf auf, welches, so schien es, 2 große weißen Augen besaß. Mein erster Gedanke war, das das nur ein blindes Schaf sein konnte.

Vieräugiges Schaf

Von dichten erkannten wir dann aber, das es einfach 2 weiße Punkte im Fell waren.

Nahaufnahme vom vieräugigen Schaf

Beim Betrachten der Fotos muss ich ständig an meinen Lieblings-Schaf-Witz denken:

Wie guckt ein Schaf? – Belämmert.

Die Nordseeküste um Friedrichskoog ist komplett durch Seedeiche geschützt. Mittlerweile sind die Deiche bis zu 9 Meter hoch und prägen damit stark das Landschaftsbild. Da durch den Klimawandel mit einem Anstieg des Meeresspiegels gerechnet wird, ist es notwendig die Deiche noch weiter zu erhöhen.

Da in den Sommermonaten keine bzw. nur kleinere Sturmfluten zu erwarten sind, werden die Bauarbeiten zum Küstenschutz jetzt durchgeführt.

Am Wochenende bin ich nach Büsum gefahren und habe mir am Hafen angeschaut, wie dort der Deich verbreitert wird. Dort hat man sich aus Kostengründen (1km Deich kostet mittlerweile genau soviel wie ein Kilometer Autobahn) dazu entschieden, vorerst keine Deicherhöhung vorzunehmen. Man schafft allerdings die Voraussetzung dafür. Auf der breiten Deichkrone kann bei Bedarf weiteres Material aufgetragen werden, ohne das sich das Deichprofil ändert.

Neues Deichprofil am Büsumer Hafen

Auch auf Nordstrand wird aktuell am Deich gearbeitet. Dort ist man allerdings dabei, den Deich um 70 cm zu erhöhen. Auf der Internetseite http://www.heute-schon-deich-geguckt.de kann man das dortige Baugeschehen fast live mitverfolgen. Eine, wie ich finde, sehr interessante Seite.

Zu Pfingsten wurden an der Nordseeküste die ersten zwei Heuler der Saison entdeckt und zur Seehundstation nach Friedrichskoog gebracht. Dort werden die beiden nun für mehrere Wochen aufgezogen, bis sie das erforderliche Gewicht zur Auswilderung erreicht haben. In dieser Zeit können die Tiere, zwar nicht direkt, aber über eine Live-Kamera beobachtet werden.

Einsamer Seehund im Wasser

P.S. Sehr witzig finde ich die Namen („Angie M.“ und „Peer S.“), die die beiden Heuler erhalten haben.

Blick übern Deich in Richtung Mittelplate

An diesem Winter-Wochenende an der Spitze erschien das Watt bei Sonnenschein, aber doch kaltem Wind, in einer unendlichen Weite.

Vereiste Lahnung im Watt

Wir konnten kaum den Wechsel der Gezeiten erkennen. Dafür hatten wir den Eindruck, wir könnten nach Büsum oder zur Bohrinsel über die Eisschichten und Schnee wandern. Es war einfach wunderschön.